Prison Architect im Test

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Prison Architect von Introversion ist zwar schon etwas länger in der Vollversion erhältlich, aber dennoch wollen wir euch heute einen Einblick in die Gefängnissimulation für Linux geben. Es ist zudem derzeit mit knapp 66% Rabatt bei GOG erhältlich.

Der Test

Mit Prison Architect von Introversion Software steigt man in die Wirtschaftssimulation eines Hochsicherheitsgefängnisses ein. Nach vielen Jahren Entwicklungszeit wurde es am 6. Oktober 2015 als Release 1.0
fertiggestellt. Bis dahin wurde über knapp 1,25 Millionen mal verkauft und ist somit schon vor Release das meistverkaufteste Spiel von Introversion, z.B. neben Darwinia, Uplink oder Defcon. Die Linux-Version war
bereits im sehr frühen Stadium (Alpha 10) dabei, wie man es auch schon von den anderen Spielen gewohnt war.

Was tut man also in Prison Architect? Kurze Antwort: Man baut den schönsten Knast der Welt. Lange Antwort: Man plant und erstellt ein Gefängnis, errichtet die Gebäube und ordnet den Räumen Aufgaben zu, wie diese zu nutzen sind. Ganz zu beginn errichtet man eine Auffangzelle, die aus einer Bank und einem Klo bestehen muss. Dort kommen die ersten zukünftigen Insassen an, um dann später weiter auf ihre Zellen verteilt zu werden. Jeder Raum muss mit einem Fundament begonnen werden, darauf setzt man dann den frei wählbaren Bodenbelag. Hat der Spieler sich entschieden als was der Raum genutzt werden soll, so müssen die Mindestanforderungen erfüllt werden. Wie oben bereits erwähnt sind die Mindestanforderungen für eine Auffangzelle eine Bank und ein Klo. Der Spieler kann sich natürlich entscheiden das beliebig auszudehen. Vergitterte Fenster für mehr Licht und den Blick nach Draussen in die verlorene Freiheit, zum Beispiel. Neben den eben genannten Räumen gibt es dann noch die Büros, die Besucherzimmer, den Hof, die Krankenstation, die Kantine, Duschen, Einzelhaft und ja auch eine Sterbekammer.

Ein Gefängnis bezahlt sich nicht von alleine, so erhalten wir für jeden Gefangenen Geld. Das lässt sich mit geplanten Aufgaben, die wir erfüllen wollen, noch aufstocken. Entscheiden wir uns eine Aufgabe erfüllen zu wollen, dann erhalten wir einen Vorschuss, damit unser Vorhaben nicht am Geldbeutel scheitert. Sind die Ziele erreicht, dann erhalten wir die gesamte Summe. Damit wir uns nicht übernehmen, ist die maximale Anzahl an Aufgaben, die wir
annehmen können auf zwei begrenzt. Später im Spiel können wir durch Forschung dieses Limit noch einmal erhöhen.

Mit dem Direktor des Gefängnisses lassen sich weitere Tätigkeitsfelder freischalten. Die Sicherheit kann durch Forschung und dem daraus resultierenden Einstellen von Sicherheitsbeamten erhöht, dem Schmutz kann durch das Freischalten eines Hausmeisters der Kampf angesagt werden.

Die Insassen haben neben ihren körperlichen auch seelische Bedürfnisse. Einem Gefangenen das Essen durch schlampiges Management vorzuenthalten und ihn hungrig in seine Zelle zurückzuschicken geht nur kurze Zeit gut. Die Aggressivität erhöht sich und schnell kommt es zu Schlägereien unter den Mithäftlingen. Aber auch die Wärter können so schnell zur Zielscheibe werden. Wer nicht auf die audiovisuellen Vorzeichen achtet (wie ansteigendes
Bechergerassel) der hat in null komma nichts eine handfeste Revolte durchzustehen. Das sieht auch der Minister nicht gerne und wird sich davon überzeugen.

Sind die köperlichen Bedürfnisse gestellt, so muss sich um das medizinische Wohlergehen gekümmert werden, aber auch um die psychische Gesundheit. Besuche der Familie und die Möglichkeit zur Arbeiten und an Trainingsgeräten zu trainieren, die Freizeit im Gefängnishof zu verbringen oder einfach nur Radio zu hören, hilft vielen Insassen bei der Resozialisierung.

Gefangene kommen immer weiter nach, je nachdem was man in den zahlreichen Optionen einstellt. Der Tagesablauf kann ebenfalls komplett angepasst werden. Viele der Insassen haben eigenständige Biographien und viele der
Kickstarter-Backer sind dort sogar namentlich hinterlegt.

Neben dem freien Spielmodus gibt es auch eine Kampagnie, die mit einer durchgehenden Geschichte durch alle Aspekte des Spiels führt. Wer sein Hochsicherheitsgefängnis gebaut hat, kann dann im Fluchtmodus versuchen dort heraus zu entkommen.

Prison Architect ist grafisch etwas einfacher gehalten, jedoch passt es genau in den Simulationsaspekt des Spiels. Der Stil wird konsequent durchgezogen, so dass es stimmig zusammenpasst. Interessanterweise ähnelt die Spielengine der von Rimworld, so dass beide Entwickler schon ein Statement abgegeben haben, dass das nur Zufall ist.

Das Spiel ist für Windows, OS X und Linux erhältlich, aber auch für die XBox One und die Playstation 4. Es kann auf Steam erworben werden. Im Humble Store erhält man einen Steam-Key und das Spiel für alle drei Plattformen auch drm-frei. Bei GOG erhält man "nur" das drm-freie Spiel.

Fazit

Prison Architect ist trotz des außergewöhnlichen Themas eine sehr spannende und überaus detaillierte Simulation. Es macht Spaß sich mit den verschiedenen Aspekten des Spiels zu beschäftigen. Der leichte lustige Unterton des Spiels kommt gut zur Geltung ohne dabei lächerlich zu wirken.

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NoXPhasma
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Prison Architect ist großartig. Ich habe das Spiel schon seit Anfang der Alpha (mehr als 2.5 Jahre) und es hat sofort Spaß gemacht. Wer freude an Spielen wie ThemeHospital und co hat, sollte definitiv mal einen Blick auf Prison Architect werfen.

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