Hellpoint

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Heute berichte ich über meinen Test von Hellpoint, ein Science-Fiction Action-Rollenspiel in Souls-Like-Manier mit Linux-Unterstützung ab dem ersten Veröffentlichungstag. Wir haben vom kanadischen Entwickler Cradle Games eine Kopie für dieses Review zur Verfügung gestellt bekommen, vielen Dank dafür!

Über das Spiel

Die Geschichte von Hellpoint spielt in einer weit entfernten Zukunft auf der Raumstation Irid Novo, welche um ein schwarzes Loch kreist. Die Irid Novo diente einst als Herberge für Lebewesen aller Nationen der Milchstraße um die bestehende Ordnung aufrecht zu erhalten. Doch irgendetwas passierte und wir (ein genderloser, 3D gedruckter Klon) wurden zur Irid Novo geschickt, um die Vorkommnisse zu untersuchen. Die recht düstere Geschichte wird nur stückchenweise aufgedeckt, meist durch das Lesen von Notizen oder Unterhaltungen mit NPCs.

Gameplay

Hellpoint bedient sich stark an den Dark Souls spielen, was sowohl die Spielmechaniken als auch die Gegner schnell erkennen lassen. Stets sollte man lieber ausweichen oder blocken als schnell anzugreifen, denn die Gegner sind nicht ohne. Die Waffenauswahl ist ordentlich und neben Nahkampfwaffen gibt es ebenfalls Fernkampfwaffen wie z.B. Railguns.

Als "Währung" für das Schlachten von Gegnern winken Axionen, die wir an Raumspalten, welche auch als Speicher- und Portalpunkte dienen, für höhere Charakterlevel verwenden können. Wie in Souls-Like Spielen üblich, verliert man jegliche Axionen wenn man stirbt, hat aber die Möglichkeit diese am Sterbeort einmalig zurückzuholen. Die Waffen lassen sich ebenfalls verbessern und erhalten zudem zusätzliche Fähigkeiten, umso länger man sie benutzt. Weiterhin gibt es verschiedene Ressourcen zu finden, die für das Erstellen und Aufwerten von Waffen und Rüstungen genutzt werden können.

Doch es gibt auch einige Alleinstellungsmerkmale. So kann das gesamte Spiel im lokalen Splitscreen oder Online-COOP (beides wurde von mir nicht getestet, da die Server zum Release Probleme hatten) gespielt werden. Außerdem verändert sich die Welt, vor allem die Anzahl und Stärke der Gegner und die Menge an Loot, je nachdem in welcher Position die Irid Novo sich gerade um das schwarze Loch befindet. Eine Art Uhr zeigt den Status und die Position oben links stets an.

Die Steuerung ist über große Strecken gut und direkt, es hat nicht lange gedauert bis ich damit warm wurde. Ich würde mir allerdings ein etwas stärkeres Feedback bei Angriffen wünschen, das fühlt sich stellenweise etwas schwachbrüstig an. Die Kämpfe gestalten sich deutlich agiler als im großen Vorbild, neben Sprung- und Sprintattacken kann der namenlose Protagonist äußert schnell ausweichen, was mitunter auch bitter nötig ist. Denn die Gegner sind ebenfalls recht agil und erbarmungslos.

Technik

Das Spiel wurde mit der Unity-Engine entwickelt und nutzt unter Linux ausschließlich die Vulkan-API. Die Performance war stets hervorragend und Grafikfehler sind mir nicht untergekommen. Mit dem Gamepad (XBOX One) spielt sich das Spiel problemlos. Bei der Maussteuerung gibt es allerdings Probleme, denn die Kamera lässt sich nicht vollständig im Kreis drehen, sondern stoppt bei einer vollen Umdrehung sowohl auf der rechten als auch linken Seite. Den Fehler habe ich dem Entwickler bereits gemeldet, einen Lösungsansatz oder einen Zeitpunkt für einen möglichen Patch konnte mir nicht genannt werden. Potenzielle Käufer sollten sich also darauf einstellen es (zumindest vorerst) mit dem Gamepad zu spielen.

Als minimale Systemkonfiguration wird eine CPU mit 4 Threads bei min. 2,5GHz, einer Geforce GTX 760 und 4GB Ram angegeben. Empfohlen wird eine CPU mit 4 Threads bei mindestens 3GHz, einer Geforce GTX 1050 und 6GB RAM.

Getestet wurde unter Arch Linux mit einer AMD Ryzen 1700 CPU, Geforce GTX 1080 und 32GB Ram.

Fazit

Man merkt Hellpoint an, dass es sich stark an Dark Souls orientiert, kommt aber nicht ansatzweise an das große Vorbild heran. Das kann man negativ sehen, muss man aber nicht denn es hat seinen ganz eigenen Charme. Wer auf der Suche nach einem besonders düsteren Ableger der Souls-Like Spiele ist und wem eine dichte Geschichte nicht wichtig ist, der sollte sich Hellpoint einmal anschauen.

Wirklich negativ fällt nur die kaputte Maussteuerung ins Gewicht, die hoffentlich schnell repariert wird, alles andere ist persönlicher Geschmack. Insofern kann ich hier eine Empfehlung für diejenigen aussprechen, die Lust auf dieses Genre haben.

Hellpoint kann bei Steam und GOG für 29,99€ erstanden werden.

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